Nachdem ich durch viel Arbeit in der Firma und auch nebenbei fototechnisch unterwegs war, hat mein Blog ein wenig gelitten.
Also schreibe ich heute eine kleine Zusammenfassung der letzten 6 Wochen.
Zunächt einmal hatte ich lange überlegt, wann und sie ich die Sache mit dem Reiten anfangen sollte.
Ich bekam mehrere Tipps, mit kurzen Reiteinheiten im Schritt anzufangen und langsam zu steigern, damit Joschi sich
1. wieder ans Arbeiten gewöhnt, er stand ja 1,5 Jahre
2. an mein Gewicht gewöhnt, ich wiege doch einiges mehr als Vorbesitzerin Joana.
Also wagte ich es nach 1,5 Wochen in seinem neuen zu Hause, nach 2 x longieren und einigen Spaziergängen nahmen wir also das Projekt „Reiten“ ins Visier.
Ich hatte den alten, aber super bequemen Kieffer-Vielseitigkeitssattel geputzt, neue Steigbügelriemen gekauft und die Sicherheitssteigbügel mit neuen Gummiriemchen versehen. Er sah richtig gut aus, der Sattel, und er passt auch ganz gut auf Joschi. Naja, etwas weniger Speck wäre der Sattellage zuträglich, aber wir arbeiten dran. Leider gibt es eine Stelle am Sattel, die man nicht mehr richten kann, also werde ich mich früher oder später nach einem neuen Sattel umsehen. Ich hätte gerne wieder einen braunen Sattel, mal sehen, was sich da findet.
Joschis Farben sind beige und braun, das sieht auf einem Dunkelbraunfalben so schick aus *schmilz*
Ähm, ja.
Zurück zur ersten Reitstunde.
Joschi kannte laut Joana keinen Reitplatz.
Bis jetzt.
Das Aufsteigen verlief sehr brav, Joschi stand ganz ruhig.
Und dann, dann dackelten wir los. Man merkte, wie Joschi allmählich wieder einfiel, was der Mensch da auf seinem Rücken eigentich wollte. Das einzige, was er komplett seltsam fand, war die Tatsache, daß ich nicht zum Tor wollte. Darüber mußte er erst ein paar Runden nachdenken. Die erste Reiteinheit dauerte ungefähr 10 Minuten und war noch sehr schwankend.
Mittlerweile Traben wir auf dem Platz sicher und auf den Punkt genau an, parierien gut durch, laufen saubere Zirkel in Schritt und Trab. Das reicht mir als Einstieg auch vorerst, momentan steigern wir nur die Zeit der einzelnen Reit“stunden“. Nächstes Jahr im Frühling werden wir wohl so weit sein, daß wir uns mal eine/n mobile/n Reitlehrer/in suchen können.
Ein wenig möchte ich noch an der Durchlässigkeit arbeiten, dann werden wir mal ins Gelände starten.
Auch das Reiten überzeugt mich bei diesem Pony einfach, er ist genau mein Typ Pferd. Ich freue mich nun auf unseren ersten Ausflug in die Umgebung. Dafür bruchten wir aber endlich unsere neuen Hufschuhe…
Leider stellte sich heraus, daß die Dallmer Hufschuhe zwar mit etwas Mühe beim Aufziehen in der Breite recht gut passten, doch in der Länge saßen sie nicht optimal. Sie scheinen doch etwas eng zu sein. Dazu kommt, daß sie offene Sohlen haben und das kann hier stellenweise leider nicht als Schutz für eine empfindliche Sohle reichen, da es auch wege mit größeren Kieseln gibt, die dann doch wieder in den Huf drücken.
Also suchte ich mir Hufschuhe heraus, die von den Maßen her passend erschienen und mir auch sonst zusagten. Die Easy Boot Glove oder auch die Renegades, die ich eigentlich bevorzugt hätte, gab es nur bis zu einer Hufbreite von 13 cm. Joschis Hufe sind aber 15 cm breit. Laut Schmied wird das hier auf unserem Boden zwar schmaler werden, da Pferde auf weichem Boden, wie es ja am Federsee der Fall war, zu breiten Hufen tendieren, was sich ändert, wenn die Pferde auf harten Boden umgestellt werden. Aber das kann bis zu einem Jahr dauern.
Also entschied ich mich für die Cavallo Horse Boots als Übergangslösung, da sie auf Joschis kreisrunde Hufe passten. Die gibt es in Deutschland im Alleinvertrieb bei einem großen Pferdesportversandhaus. Mit dem hatte ich eigentlich auch gute Erfahrungen gemacht. ABER…
Bestellt nie etwas bei diesem Versandhaus, wenn die gerade Katalogwechsel haben… Dann dauert das Versenden nämlich auf eimal statt drei, vier Tagen… drei vier WOCHEN! Weil „in der Versandabteilung ein Engpass herrscht, wegen dem neuen Katalog!“ Sagte die Frau am „Kontakt-Telefon“. Na klasse, sagen die das bei Quelle und Otto auch? Nee. Und die haben bestimmt mehr zu tun als ein Pferdesportversandhaus.
Das erste Paar Hufschuhe war zu groß, da ich Frosch statt der Länge, die für diese Schuhe benötigt hätte, die Breite gemessen hatte. Doof. Also die nach 1,5 Wochen Wartezeit erhaltenen Hufschuhe wieder zurückgeschickt, ganz richtig mit Retourenschein vom Pferdesportversandhaus, und gleich eine Nummer kleiner bestellt. Das war am 17. September. Heute, am 10.10.2009 warte ich immer noch. Mal sehen, was die am Montag sagen, wenn ich da wirklich sauer anrufe. Hätte ich die Schuhe in den USA bestellt, wären sie vermutlich schon da. Naja, wir warten..
Derweil halten die Hufe von Joschi sehr gut, ich feile regelmäßig nach, damit nichts ausbrechen kann.
Heute waren wir mal wieder richtig lange spazieren, trotz Mistwetter. Ich glaube, Joschi hat zum ersten Mal in seinem Leben einen Zug gesehen. Auf der Strecke fahren nicht so viele Züge täglich, aber wir haben tatsächlich in jede Fahrtrichtung einen erwischt. Beim ersten verdrehte Joschi ganz lustig den Kopf und glubschte recht den Hang hinauf, wir liefen auf einem Waldweg ca. 5 m unterhalb der Trasse. Der Gegenzug hat ihn dann aber schon nicht mehr interessiert.
Das einzige, was ihn bis jetzt wirklich zum Springen brachte, waren folgende Dinge:
1. Ein Rehbock, der aus einem Schilfbüschel sprang – Da machten aber Joschi, meine Freundin und ich einen Satz und erschreckten uns ganz gar furchtbar
2. Ein Maishäcksler. Diese Dinger sind ja nun wirklich riesig und machen furchtbar Krach. Heute begegneten wir einem Traktor, der ein riesiges Mähwerk mit gelber Abdeckung hatte, das war ähnlich doof sie der Häcksler
Allerdings rennt Joe nicht kopflos von dannen, er macht einen Satz, und wenn ich nicht hysterisch davonrenne, rennt er auch nicht und bleibt sofort ruhig stehen.
So, das war’s erstmal von Cottoneyed Joe und mir, ich hoffe, ich kann jetzt wieder etwas öfter ein Update hier im Blog machen. Hier noch ein paar Bilder:
Sein Schweif sieht gerade am Ansatz etwas komisch aus. Allerdings nicht, weil er sich scheuert, dondern weil er sich eben nicht scheuert: Es wachsen beige Haare nach! Etwas wuschelig, aber es wächst! Joe liebt es, wenn ich in seine Schweifrübe und den Mähnenansatz gegen Juckreiz mit der Aldi-Lotion für Trockene Haut einmassiere. Es scheint ein wenig zu helfen!
Bis demnächst!